411: Kulturelle Aneignung in Deutschland

Seit einiger Zeit wird in Deutschland intensiv über kulturelle Aneignung diskutiert. Oft geht es dabei um die Wildwest-Geschichten von Karl May. Auch unsere Hörerin Sapana, die in den USA aufgewachsen ist, erlebte einen Kulturschock, als sie das erste Mal den Karneval in Mainz besuchte. Sie ist zu Gast im Studio und spricht mit uns über "Indianerkostüme", Winnetou und die Unterschiede zwischen kultureller Aneignung und kulturellem Transfer.


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Zu Gast: Sapana


Thema der Woche: Kulturelle Aneignung


Wichtige Vokabeln in dieser Episode

  • die kulturelle Aneignung: wenn eine dominante Kultur Elemente einer Minderheitskultur übernimmt, ohne die Bedeutung oder den Kontext zu verstehen oder zu respektieren
  • etwas marginalisieren: etwas oder jemanden an den Rand drängen oder weniger wichtig machen
  • die Minderheitskultur: eine Kultur, die von einer kleineren Gruppe von Menschen innerhalb einer größeren Gesellschaft gelebt wird
  • der Sternsinger: Person, die in der Zeit um das Dreikönigsfest am 6. Januar verkleidet von Haus zu Haus geht, singt und oft auch Spenden sammelt
  • für etwas sensibilisiert sein: Bewusstsein und Verständnis für ein bestimmtes Thema oder eine bestimmte Frage haben
  • etwas romantisieren: etwas idealisieren oder schöner darstellen, als es in Wirklichkeit ist
  • die Empathie: die Fähigkeit, die Gefühle, Gedanken oder Erfahrungen einer anderen Person zu verstehen und nachzuempfinden



Transkript

Zu Gast: Sapana

Cari:
[0:17] Guten Nachmittag, Manuel.

Manuel:
[0:18] Guten Nachmittag, Cari. Ich finde das toll, dass du mich immer mit der korrekten Tageszeit begrüßt. Dann wissen unsere Hörer*innen, wann wir aufnehmen.

Cari:
[0:26] "Guten Nachmittag" sagt man gar nicht, ne? Guten …

Manuel:
[0:29] Kann man schon sagen.

Cari:
[0:30] Guten Mittag.

Manuel:
[0:31] Guten Mittag. Mahlzeit! Ja, hallo, Cari, und hallo, Sapana. Wir haben heute einen Gast.

Sapana:
[0:39] Hallo!

Cari:
[0:40] Hallo!

Manuel:
[0:41] Sapana ist Hörerin. Wir haben mal wieder eine Hörerin zu Gast bei uns im Podcast. Haben wir ja schon ein paar Mal gemacht. Meistens ging es dabei um das Lernen der Sprache. Heute geht es um ein anderes Thema. Wir haben uns ein großes Thema vorgenommen. Aber wir stellen dich erst mal vor: Du kommst aus den USA, lebst aber schon seit ein paar Jahren in Deutschland. Du warst zum ersten Mal in Deutschland 2015, weil du ein Auslandssemester gemacht hast und dann hast du dich in das Land verliebt. Kann man das so sagen?

Sapana:
[1:12] Ja, man kann es so sagen, ja.

Manuel:
[1:14] Und dann hast du nach deinem Uniabschluss gesagt: "Ich ziehe einfach um", und jetzt lebst du schon seit fünf Jahren in Deutschland?

Sapana:
[1:23] Ja, seit 2017. Ich habe ein Stipendium bekommen und damit konnte ich an einem Gymnasium arbeiten in Mainz, in 2017 bis 2019. Und dann bin ich nach Berlin gezogen.

Cari:
[1:38] Und du bist Lehrerin?

Sapana:
[1:39] Sprachcoach.

Cari:
[1:41] Sprachcoach, was macht man da?

Sapana:
[1:46] Ja, es ist ähnlich wie Unterrichten, aber wir sind eher ein Team. Es gibt nicht diese Lehrer-Schüler-Dynamik.

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